Die Effekte von digitaler Transformation, Globalisierung und Industrie 4.0 betreffen heute jeden zentralen Lebensbereich: technologisch, ökonomisch, privat und beruflich.
Wir reden hier von keiner vorübergehenden Phase, sondern einer permanenten Veränderungsbereitschaft, die von jedem von uns gefordert wird.
Wir leben in einer VUCA-Welt – also in einer Welt, die geprägt ist von
Volatilität (Unbeständigkeit),
Unsicherheit,
Komplexität (complexity) und
Ambiguität/Mehrdeutigkeit.
Dadurch verändern sich die Anforderungen an den modernen Arbeitnehmer in einem unfassbaren Tempo: wechselnde Geschäftsmodelle, – Projektteams, – Ziele – auf all das sollen Mitarbeiter jeder Zeit reagieren können.
Das setzt gefühlt eine grenzenlose Anpassungsfähigkeit und Flexibilität voraus.
Entwurzelung
Flexibilität bedeutet auch eine übermäßige Mobilität.
Der durchschnittliche deutsche Geschäftsreisende ist über 40 Nächte pro Jahr für den Beruf weg von zu Hause.
Dabei treten zwei soziale Belastungen besonders in den Vordergrund: mangelnde Work-Life- Balance sowie die soziale Isolation.
Das kann langfristig negative und auch kostspielige Auswirkungen auf die Gesundheit von Mitarbeitern haben.
Stabilitätsverlust hat gesundheitliche Folgen
Gesundheitliche Folgen der VUCA-Welt machen sich am deutlichsten an der Steigerung von psychischen Erkrankungen bemerkbar. Das Burnout ist hier wahrscheinlich durch seine mediale Präsenz am populärsten.
Dabei werden die grundlegendsten Folgen des Wandels deutlich, weil das Verständnis von Burnout aus Expertensicht gerade eine wesentliche Akzentverschiebung erlebt.
Denn die Ursache der chronischen Erschöpfung ist nur vordergründig eine ausufernde Arbeitslast oder die permanente Erreichbarkeit oder zu viel Mobilität für den Beruf. So wird deutlich, dass die Betroffenen nicht durch eine zu hohe Arbeitslast krank wurden, sondern viel mehr durch immer schlechter werdende Beziehungen leiden. Ein echtes Miteinander bleibt für Mitarbeiter und Führungskräfte in Unternehmen immer öfter auf der Strecke.
Ein möglicher Ansatz für gesunde Strategien in einer VUCA-Welt können Resonanzbeziehungen sein. Darunter wird eine Antwort-Beziehung verstanden, in der man das Gefühl hat mit der anderen Seite verbunden zu sein, also mehr als ein reiner Austausch von Informationen und Handlungsimpulsen. Eine wichtige Message auch für jede Führungskraft.
Take-Away
Kreative und auf Veränderung zielende Tätigkeiten sind nur dann möglich, wenn Menschen psychisch und physisch gesund sind. Autonomie, eine gute Selbstreflexion sowie Lernbereitschaft sind die Basis für eine gesundheitsförderliche Ausgleichsfähigkeit, die durch soziale Einbindung und wertschätzende Rückkopplung intensiviert wird.
Der Faktor Beziehung wird demnach zum Schlüsselfaktor für ein gesundes Leben und Arbeiten in der VUCA-Welt.