Endlich Urlaub, Zeit für die schönen Dinge im Leben, den Alltag hinter sich zu lassen und mal so richtig zu entspannen.
Doch dann geht es mal wieder los: Die Glieder schmerzen, der Kopf pocht, der Nacken ist verspannt, die Nase läuft, der Magen grummelt…wer diese Symptome an Wochenenden oder im Urlaub nur allzu gut kennt, ist nicht allein.
In diesem Blogbeitrag beleuchten wir das Phänomen der Leisure Sickness und gehen der Frage nach, warum wir krank werden, wenn wir frei haben und der Stress endlich von uns abfällt.
Was ist Leisure Sickness?
Über 20 Prozent der Deutschen (Studie der IUBH, Stand 2017) bekommen immer zum Wochenende Kopfschmerzen. Sie werden dann krank, wenn sie frei oder Urlaub haben und sie sich vom Berufsstress erholen möchten. Und dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Leisure Sickness (auf Deutsch auch „Freizeitkrankheit“ genannt). Das Phänomen Leisure Sickness wurde u.a. von dem niederländischen Psychologen Ad Vingerhoets und seinem Team auch wissenschaftlich erforscht.
Bei den Betroffenen handelt es sich häufig um Workaholics oder zumindest um Personen, die regelmäßig einem hohen Stresspegel ausgesetzt sind. Dabei ist gerade für beruflich überlastete und gestresste Personen die Freizeit zum Entspannen und Regenerieren sehr wichtig.
Die Freizeitkrankheit befällt alle Berufsgruppen ohne signifikante Unterschiede. Selbstständige trifft sie genau wie Angestellte oder Führungskräfte.
Digital-affine Perfektionisten sind besonders betroffen
Das Phänomen tritt besonders bei Personen auf, die im Job sehr ehrgeizig, motiviert und verantwortungsbewusst sind.
Für diese Personengruppe sind die zunehmende Arbeitsverdichtung und ständige Erreichbarkeit nicht ungefährlich. Das Smartphone scheint mitschuldig zu sein.
Die ewige Erreichbarkeit lässt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Hier sind ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Achtsamkeit gefragt.
Durch den permanenten Druck wird das Immunsystem stimuliert, ständige Erreichbarkeit setzt den Körper in Alarmzustand, der Cortisolspiegel steigt an. Termindruck und eine hohe Leistungsbereitschaft verdrängen die so wichtigen Pausen- und Erholungszeiten. Und hierdurch leiden nicht nur die Kreativität und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Der Körper lernt, bei Stress nicht krank werden zu dürfen. Fällt dieser Stress dann endlich weg, fährt das Immunsystem herunter und der Körper wird krank. Folgen sind der Wochenend-Kopfschmerz, eine bleierne Müdigkeit sowie Erkrankungen wie Erkältungen oder Magenprobleme.
Leisure Sickness ist hier eine erste Warnung des Körpers. Wird sie jahrelang übergangen, kann es zu ernsthaft chronischen Erkrankungen oder auch zum Burnout kommen. Die gute Nachricht, es gibt einige schnell umsetzbare Möglichkeiten freie Tage bald wieder gesund zu genießen.
Ursachen des Leisure-Sickness-Syndroms
Hoher Stress und plötzliche Entspannung
Der plötzliche Wechsel von einem stressigen Arbeitsumfeld zu einer entspannten Situation kann den Körper auf unerwartete Weise beeinflussen. Das wird auf den Abfall des Adrenalinspiegels zurückgeführt, der stattfindet, wenn der Stress nachlässt und so das Immunsystem beeinflusst.
Schwer loslassen können
Menschen, die stark in ihre Arbeit involviert sind und denen es schwer fällt, loszulassen und Arbeit von Freizeit zu trennen, können unbewusst eine negative Reaktion auf die Entspannung entwickeln.
Veränderungen im Tagesablauf
Urlaub bedeutet häufig kurzfristige Veränderungen in Schlafmustern, Essgewohnheiten und anderen täglichen Routinen. Diese Veränderungen können ebenfalls Einfluss auf uns und unser Wohlbefinden nehmen.
„Der Tag ist vorbei. Die sinkende Sonne macht Mut zum Loslassen.“ ― Ernst Ferstl
Symptome von Leisure Sickness
Leisure Sickness zeigt in verschiedenen physischen und psychischen Symptomen, die typischerweise immer dann auftreten, wenn betroffene Personen von einer stressigen und anstrengenden Arbeitsphase zur Freizeit und Urlaub wechseln und eine Folge des Stressabbaus darstellen.
Die häufigsten Symptome sind:
- Migräne oder Spannungskopfschmerzen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schmerzen oder Steifheit in Muskeln und Gelenken
- Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und verstopfte Nase
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- Angstzustände oder Nervosität
Loslassen und Leisure Sickness
Ein wesentlicher Aspekt von Leisure Sickness ist die Herausforderung, sich vollständig von der Arbeit zu lösen und sich bewusst zu entspannen.
Vielen von uns fällt es schwer, den mentalen Schalter umzulegen und sich voll und ganz der Freizeit hinzugeben, ohne sich schuldig zu fühlen oder das Bedürfnis nach Produktivität zu unterdrücken.
Die innere Anspannung, die mit dem Gefühl einhergeht, ständig produktiv sein zu müssen, führt dazu, dass unser Körper selbst während Ruhephasen im Arbeitsmodus bleibt. Diese konstante Belastung kann die Entstehung von Leisure Sickness-Symptomen begünstigen und die Fähigkeit des Körpers zur Erholung beeinträchtigen.
Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist es wichtig, bewusst loszulassen und sich mental von der Arbeit zu trennen. Hier hilft es, klare Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeitaktivitäten zu setzen, regelmäßige Pausen einzulegen und Aktivitäten zu finden, die Freude und Entspannung bringen.
Indem wir lernen, uns selbst zu erlauben, einfach zu sein und den Moment zu genießen, können wir eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit finden und die Symptome von Leisure Sickness reduzieren.
Es ist ein Prozess der bewussten Selbstfürsorge, der dazu beiträgt, das Wohlbefinden zu fördern und unsere Lebensqualität zu verbessern.
Der Body Scan zur Entschleunigung:
Der Bodyscan ist eine Übung aus dem Bereich der Achtsamkeit. Dabei lenkst du deine Aufmerksamkeit nacheinander auf alle Körperteile und nimmst Gefühle und aufkommende Gedanken wahr, ohne diese zu beurteilen. Du begibst dich also in einen meditativen Zustand. Die Übung kannst du entweder isoliert ausführen oder sie in eine Meditationssequenz integrieren.
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Mehr Informationen- Ein Bodyscan kann dir dabei helfen, Empfindungen und Signale deines Körpers besser wahrzunehmen und dabei Ruhe und Gelassenheit zu fördern. So eignet er sich zum Beispiel gut als Pause während eines stressigen Arbeitstags oder abends als Einschlafhilfe.
Übungen und Maßnahmen, die präventiv gegen Leisure Sickness helfen
Folgendes kann dich dabei unterstützen, dem Leisure Sickness Syndrom vorzubeugen:
Achtsamkeit und Entspannung trainieren
Praktiziere regelmäßig Achtsamkeitsmeditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und den Geist zu beruhigen. Teste, ob dir Entspannungs-Apps oder Online-Kurse weiterhelfen. Wir bieten beispielsweise unser ResilienzCampDigital als 10-wöchige Lernreise an, in der du deine Widerstandskraft erhöhst und deine Achtsamkeit stärkst.
Bewegung und Aufenthalt in der Natur
Mache regelmäßig Sport oder übe leichte Bewegung wie Spaziergänge, Yoga, Schwimmen oder Radfahren aus, um Stress abzubauen und dein Körperbewusstsein zu stärken. Auch ein Besuch in der Natur hilft dir, Stress abzubauen. Wir lieben Waldbaden als präventive Maßnahme.
Selbstfürsorge, Arbeitsorganisation und Zeitmanagement
Setze klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und halte dich an feste Arbeitszeiten, um Überlastung zu vermeiden. Plane regelmäßige Pausen und Freizeitaktivitäten ein, die dir Freude bereiten und für Abwechslung sorgen. Organisiere auch deine Arbeitsaufgaben und Prioritäten sorgfältig, um Überlastung und Stress zu reduzieren. Und wo möglich: Delegiere Aufgaben und lerne, Nein zu sagen, um deine Arbeitslast in Balance zu halten.
Fazit
Wenn uns der abrupte Wegfall des Arbeitsstresses krank macht, liegt es an uns, unsere Achtsamkeit und unser Bewusstsein zu schärfen. So können wir eine bessere Balance zwischen hohem Stress und Entspannung finden und lernen, die Übergänge fließender zu gestalten.
Indem du dir regelmäßig und bewusst mehr Zeit für Selbstfürsorge in deinem Alltag nimmst und dir kleine Auszeiten gönnst, kannst du lernen, in kleinen Einheiten konstant immer wieder aufzutanken und neue Energie zu schöpfen.
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