Der Begriff Flourishing (Aufblühen) gilt als zentrales Konzept der Positiven Psychologie. Die Positive Psychologie ist eine noch junge Wissenschaft, die sich damit befasst, wie es „gesunden” Menschen noch besser gehen kann.
Flourishing ist ein umfassender Ansatz, der beansprucht, mehrere Komponenten des Wohlbefindens zu einem Konzept zusammenzufassen. Flourishing bedeutet demnach nicht nur sich wohlzufühlen, es geht zusätzlich um den Einsatz eigener Stärken und das persönliche Wachstum. Man versteht den Begriff unter anderem auch als Optimum psychischer Gesundheit. Wie kann ich diesen Zustand erreichen?
Flourishing und das PERMA-Modell
Gerade die Arbeiten von Martin Seligman haben die Entwicklung der Positiven Psychologie in ihren ersten Jahren sehr stark geprägt. Er gilt als Begründer der Positiven Psychologie und ist bis heute einer der führenden Forscher.
Seligman entwickelte Methoden und Übungen, die die Lebenszufriedenheit fördern und fand heraus welche Faktoren ein gelingendes Leben ermöglichen. Diese Erkenntnisse stehen in direktem Zusammenhang mit den Resilienz-Konzepten. Stärken stärken, Ressourcen aufbauen und Widerstandsfähigkeit entwickeln.
Die Positive Psychologie hat somit einen großen Einfluss auf die Stärkung einer positiven Lebenseinstellung und damit auch auf Resilienz.
Das PERMA-Modell ist ein sehr eingängiges und mittlerweile sehr verbreitetes Konzept von Flourishing und eines der bekanntesten Modelle der Positiven Psychologie. Mit dem Akronym PERMA zeigt Seligman auf, was es für ein authentisches Wohlbefinden braucht:
Positive Emotions
Engagement
Relationship
Meaning
Accomplishment
Positive Emotions (Positive Emotionen): Hier geht es um das Wohlbefinden oder ganz schlicht ausgedrückt: Erlebe ich mehr positive oder mehr negative Emotionen in meinem Leben?
Engagement: Mit Engagement nimmt Seligman Bezug zum Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi, der mit dem Begriff Flow einen selbstvergessenen und glücksbringenden Zustand meint, den er zunächst in der Beobachtung von Musikern, Sportlern und Spezialisten aller Art beobachtet hat. Flow wiederum tritt dann auf, wenn Menschen eine passende Balance von Anforderung und Fähigkeit erleben und in ihrer Arbeit ihre Stärken einsetzen und ihre Stärken ausbauen können. Wenngleich die meisten Menschen Engagement in der Arbeitswelt erleben, ist der Begriff nicht nur auf Arbeit begrenzt.
Relationship (Beziehung): Relationship bezieht sich auf die Intensität sozialer Beziehungen und wie zufrieden ich mit der Qualität dieser bin. Forschungen haben gezeigt, dass sowohl Lebenszufriedenheit als auch Lebenserwartung signifikant steigen, sobald es eine Person gibt, mit der ein intensiver, positiver und erfüllender Kontakt möglich ist.
Meaning (Sinn): Ein weiterer Aspekt, der zum Aufblühen führt, ist die Frage, inwieweit ich mein Leben als wertvoll betrachte und einen Sinn darin sehe. Hierbei sind u.a. die Weitergabe von Werten an zukünftige Generationen sowie auch „Religiosität“ als häufigste Wege beschrieben, in denen Menschen Sinn erleben.
Accomplishment (Zielerreichung): Accomplishment steht für das Erleben festgelegte Ziele auch zu erreichen. Es ist ein Konzept, das mit der Selbstwirksamkeit sehr stark verbunden ist. Etwas zu schaffen auf dieser Welt, was Spuren hinterlässt, erfüllt uns und macht uns stolz.
Einfache Tipps um Aufzublühen
In der Positiven Psychologie gibt eine große Vielzahl von Übungen und Interventionen, die Flourishing unterstützen. Der positive Effekt konnte in Studien bestätigt werden.
Dankbarkeitsaffirmation
Dir regelmäßig bewusst zu machen, wofür du dankbar bist, hat eine starke und unmittelbare Auswirkung auf dein Wohlbefinden. Mit einer Dankbarkeits-Affirmation machst du es dir zur Aufgabe, im Alltag immer wieder neu nach Gründen zu suchen, um dankbar zu sein – eine schöne Übung kurz vor dem Einschlafen. Gerade zum Einstieg macht es Sinn die Dankbarkeitsaffirmation zu verschriftlichen. Nutze doch dazu unseren Wegbegleiter #EinBlick.
Achtsamkeit/Meditation
Der achtsame und bewusste Umgang mit dir selbst sowie mit deinem direkten Umfeld sorgt für innere Ruhe. Bewusstes Atmen, Dehnen und Meditation sind einfache Maßnahmen, um den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu erhöhen. Das neurowissenschaftlich anerkannte Programm MBSR beinhaltet viele schöne und einfache Übungen.
Gedankenregulation
Die Technik des „Gedankenstopps“ kommt aus der Arbeit mit Spitzensportlern und wird relativ häufig zur Reduktion handlungsbegleitender negativer Gedanken vor und während des Wettkampfes oder Trainings eingesetzt. Das kannst du wunderbar für deinen Berufsalltag nutzen. Dabei unterbrichst du das Aufkommen von negativen Kognitionen durch die Konzentration auf positive Gedanken und stoppst somit die negativen, störenden Kognitionen (= Gedankenstopp). Um diese Technik effektiv anzuwenden, ist es wichtig, dass du im Vorfeld diese „Ersatzgedanken“ zuvor positiv besetzt und wenn möglich, in Zusammenhang mit Entspannung bringst.
Stärken und Talente bewusst einsetzen und dadurch Flow erleben
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken fördert das Wohlbefinden. Insbesondere, wenn sie so oft wie möglich im Alltag eingebracht werden können und dadurch zu Erfolgserlebnisse und Wertschätzung führen.
Bewegung und Musik
Sportliche Aktivität fördert den Abbau des Stresshormons Cortisol und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen. Am besten funktioniert das Ganze, wenn deine Lieblingsmusik im Hintergrund läuft. So werden jede Menge Endorphine freigesetzt 🙂
Viel Spaß beim Aufblühen!

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